APPELL

Öffentlicher Appell gegen die Leugnung sexueller Zwangsarbeit (der so genannten „Trostfrauen“) seitens der Japanischen Armee durch Prof. Dr. John Mark Ramseyer
– von Koreanischen Jugendlichen der Zweiten Generation in den USA –

Wir leben in zweiter Generation als Jugendliche, die allgemeine Freiheit und Gleichheit als Werte vertreten und zugleich den Stolz auf ihre koreanisch-amerikanische Identität wachhalten.

Wir haben hier unsere neuen Wurzel geschlagen. Gleichzeitig vernachlässigen wir es niemals, Koreaner zu sein, halten an unserer Kultur fest und sind der unermüdlichen Mühe Koreas eingedenk, trotz schwerer Not und widriger Umstände den eigenen Staat weiter nach oben zu bringen.

Vor kurzem hat Prof. Dr. John Mark Ramseyer die ganze Welt mit seiner These aufgeschreckt und 52 Millionen Koreaner sowie 7,5 Millionen Auslandskoreaner in Zorn versetzt, wonach die „Trost-Frauen“ eigentlich freiwillige Prostituierte seien.

Ramseyers Veröffentlichung widerspricht der historisch nachgewiesenen Zwangsprostitution der japanischen Armee in Zweiten Weltkrieg. Eine solche Behauptung ruiniert den Ruf der Ehrlichkeit der Wissenschaft umso mehr, als es sich offenkundig um einen Akt krimineller Geschichtsverzerrung handelt.

Die Zwangsprostitution der „Trost-Frauen“ für die Japanischen Armee im Zweiten Krieg wurde bereits mehrmals auch von offizieller Seite – durch die Kono-Erklärung vom 4. August 1993, die Murajama-Erklärung von 1995 und den Brief von Premierminister Jun’ichirō Koizumi von 2001 – als Tatsache anerkannt.

Das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten von Amerika hat mit der Resolution 121 von 2007 die Gewalt an den „Trostfrauen“ einheitlich anerkannt und die japanische Regierung zur Anerkennung der eigenen Schuld und Verantwortung aufgefordert.

Prof. Dr. John Mark Ramseyer leugnet somit die sogar durch Mitglieder der japanischen Regierung akzeptierte Tatsache, wenn er die „Trost-Frauen“ als freiwillige Prostituierte tituliert. Er tritt ihre Menschenrechte nochmals mit Füßen.

Prof. Dr. John Mark Ramseyer leugnet somit die sogar durch Mitglieder der japanischen Regierung akzeptierte Tatsache, wenn er die „Trost-Frauen“ als freiwillige Prostituierte tituliert. Er tritt ihre Menschenrechte nochmals mit Füßen.

Diese Art der Verteidigung sollte eigentlich einen gewissenhaften Forscher wie ihn vor Scham rot anlaufen lassen.

Während Wissenschaftler aus der ganzen Welt die These von Ramseyer als unwissenschaftlichen Beitrag, wenn nicht gar als Schwindel, einschätzen, betrachtet Bacow sie als „Freiheit der Forschung“. Dies ist eine Schandtat gegenüber dem Namen der Universität Harvard.

35 Jahre der Besatzung waren offenkundig nicht genug für die japanische Regierung. Vielmehr benutzte, erpresste und unterdrückte das japanische Regime im Zweiten Weltkrieg abertausende Koreaner als Kanonenfutter, Sklaven in Kohlebergwerken und Zwangsarbeiter in Munitionsfabriken, abertausende Koreanerinnen als Sex-Sklavinnen

Die japanische Regierung hat sich für diese Gräueltaten bisher nicht entschuldigt. Und nun wird die Geschichte auch noch durch den Pseudo-Wissenschaftler Ramseyer verzerrt.

Wir, die koreanische Jugend, veranstalten deshalb nun eine „Bittgesuch-Kampagne“ an Millionen, um diese unverschämte Geschichtsverzerrung von japanischer Seite endgültig zu beenden und zu fordern, dass dieser Pesudo-Wissenschaftler, der sich gegen die gute wissenschaftliche Praxis gewendet hat, aus seinem Dienst entlassen wird.

Wir bitten um Eure und Ihre Teilnahme durch Unterschrift. Unser Appell lautet:


1. Wir fordern die dauerhafte Entlassung von Prof. Dr. John Mark Ramseyer aus seiner Anstellung an der Universität Harvard. Seine Forschungsgelder stammen von der in Kriegsverbrechen verstrickten Firma Mitsubishi. Seine These wendet sich von der tatsächliche Geschichte ab. Sie hält sich nicht an die Grundregeln guter wissenschaftlicher Praxis. Die Aberkennung der Zwangsprostitution der „Trostfrauen“ gleicht einer Leugnung des Holocaust durch das NAZI-Regime an den Juden, der als solcher von der gesamten Wissenschaftsgemeinschaft anerkannt ist. Während das NAZI-Regime seine Untaten ausführte, übte das japanische Regime durch Sex-Sklaverei an Frauen und den Massenmord an Koreanern Verbrechen gegen die Menschlichkeit aus. Genausowenig wie die Holocaust-Leugner darf auch ein Wissenschaftler wie Professor Ramseyer weiter als bestallter Professor der Universität Harvard tätig sein.
2. Wir fordern außerdem den Rücktritt von Prof. Dr. Lawrence Seldon Bacow von seinem Dienst und seine Entschuldigung dafür, dass er Professor Ramseyers These als „Freiheit der Wissenschaft“ deklariert hat. Professor Bacow hat nicht nur eine falsche These verteidigt, sondern sie auch mit seiner beschönigenden Behauptung, sie falle unter die „Freiheit der Wissenschaft“, weiter unterstützt. Das Kriegsverbrechen erzwungener sexueller Dienste durch die „Trostfrauen“ bedarf eigentlich keiner weiteren Erklärung mehr, sondern ist eine historische Tatsache. Wir fordern daher die Entschuldigung von Professor Bacow bei 52 Millionen Koreanern und 7,5 Millionen Übersee-Koreanern. Er ignoriert die Menschenrechte, verleumdet abertausend „Trost-Frauen“ und zieht sie in den Schmutz.
3. Wir fordern die japanische Regierung zur sofortigen Beendigung einer verzerrenden Darstellung historischer Kriegsverbrechen auf. Sie soll mit der Entschuldigungsbitte bei den Opfern („Trostfrauen“) beginnen und ihnen eine angemessene Entschädigung leisten. Sie darf nicht mehr umdrehen, was frühere japanische Regierungen als historisch erwiesen anerkannt haben: 1993 hat sich die japanische Regierung durch die Erklärung des Kabinettssekretärs Yōhei Kōno dazu bekannt, dass die Zwangsprostitution unter dem Kriegsregime stattgefunden hat, dass sie sich dafür entschuldigt und dass sie die Tat bereut. In dem Brief von Premierminister Jun’ichirō Koizumi von 2001 stellt die japanische Regierung außerdem fest, dass die japanische Armee Menschenrechte und Würde von abertausenden Frauen verletzt hat.
4. Wir fordern die koreanische Regierung angesichts dieser falschen Behauptungen dazu auf, der japanischen Regierung gerade ins Gesicht zu sagen, dass historische Wahrheit weder eine Sache der Übereinkunft noch eine Angelegenheit der Verhandlung ist. Wir fordern ferner, alle Verbindungen mit Institutionen, die falsche Behauptungen der japanischen Regierung unterstützen, aufzulösen, selbst dann, wenn diese Verbindungen nach Korea selbst reichen. Wir fordern dazu auf, alle Handelswaren der an Kriegsverbrechen beteiligten Firma Mitsubishi zu boykottieren, da diese Firma hinter der Verzerrung der Geschichte durch Professor Ramseyer steht. Die offizielle Bezeichnung seines Titels lautet „Professor of Japanese Legal Studies at Harvard Law School and Leading Scholar of Japanese Law and Law and Economics“. Professor Ramseyer ist somit Empfänger einer durch ein Millionen-Dollar-Projekt von Mitsubishi geförderten Stelle. Seine Arbeit wird also durch „schmutziges Geld“ von Mitsubishi unterstützt.
5. Lasst uns gemeinsam zornig sein, mit einem Herz handeln. Wir – die zweite Generation, die in den USA lebt und ihr Heimatland Korea liebt – fordern den Rücktritt von Prof. Dr. John Mark Ramseyer von seiner Stelle an der Universität Harvard und beginnen heute mit der „Kampagne der einen Million Unterschriften“. Wir fordern eine Entschuldigung von der Seite der Universität Harvard dafür, dass sie Personen, die solche falsche Thesen veröffentlichen, unterstützt hat.
Wir wünschen und hoffen, dass solche verzerrte Geschichtsdarstellungen nicht weiter in die Welt gesetzt werden, und bitten um Unterstützung und Teilnahme an unserem Appell.
1. März 2021
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